Photopea

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Photopea


Kurzbeschreibung

Photopea ist ein webbasierter Foto- und Grafikeditor und kann als eine gute kostenlose Alternative zu Photoshop dienen. Mit diesem Tool lassen sich Bilder und Grafiken auf unterschiedlichste Weise bearbeiten. Dabei bietet Photopea eine Vielzahl von Funktionen an. Insbesondere ist es möglich, Unterrichtsinhalte zu visualisieren, um diese beispielsweise für Präsentationen nutzen zu können. Aber auch für Websites und Social-Media lassen sich Grafiken in den entsprechenden Größen und Formaten erstellen. Photopea kann sowohl für Lernende als auch für Lehrende als hilfreich angesehen  werden, wenn es darum geht, möglichst kostenlos Bilder bearbeiten zu können.

www.photopea.com

Steckbrief


Einsatzszenarien

„Als Lehrkraft möchte ich Bilder und Grafiken zur Visualisierung von Inhalten erstellen oder bearbeiten können“

Zielsetzung und Hintergrund

Unterricht zielt darauf ab, Lernende vor dem Hintergrund des jeweiligen Unterrichtsgegenstandes individuell zu adressieren. Eine Möglichkeit ist es, dies über Visualisierungen zu verwirklichen. Visualisierung als Tätigkeit kann wie folgt definitiert werden. Es zielt darauf ab, einen in Textform vorliegenden Inhalt in bildsprachliche Zeichen teilweise oder vollständig zu übersetzen. Insbesondere können durch bildliche Veranschaulichugen komplexe Zusammenhänge von Lernenden einfacher und schneller verstanden werden (ZSL 2023). Sie sichern nicht nur das Verständnis, sondern tragen auch dazu, das Inhalte länger im Gedächtnis der Lernenden verbleiben (Saum/ Brüning 2018). So sind Visualisierungen auch bei der Unterrichtsvorbereitung und der Betrachtung der individuellen Lernvorausetzungen einer Lerngruppe vor dem Hintergrund einer möglichen didaktischen Reduktion eines Unterrichtsgegenstandes von Bedeutung. Nach Arnold (1990) kann im Rahmen der horizontalen didaktischen Reduktion durch Veransschaulichungen die Verständlichkeit von Inhalten erhöht werden (Arnold 1990: 57ff.). Um dies als Lehrkraft umsetzen zu können, bedarf es vor dem Hintergrund des Lernziels einer Möglichkeit zur Bearbeitung und Erstellung von Bildern und Grafiken. Photopea kann hierfür als kostenloses Bildbearbeitungs-Tool hilfreich sein.

Neues Projekt anlegen

Bei Photopea lässt sich über drei verschiedenen Möglichkeiten ein neues Projekt anlegen:

  • „Neues Projekt“: siehe unten
  • „Vom Computer öffnen“: Vorhandene Bilddateien und viele andere Dateiformate können hier geöffnet bzw. bearbeitet werden. Folgende Dateiformate werden von photopea unterstützt:
    • PNG, JPG, SVG, GIF, MP4, PDF, PSD, XCF
    • WEBP, BMP, TIFF, ICO, DDS, TGA, PPM
    • RAW, EMF, DXF, AI, XD, SKETCH
  • „Vorlagen“: Hier kann aus einem Portfolio eine passende Vorlage ausgewählt werden

Nach dem der Button „Neues Projekt“ ausgewählt wurde, öffnet sich dieses Fenster. Folgende Einstellmöglichkeiten gibt es:

  • Es kann der Projektname bestimmt werden
  • Das Bildformat (Bildhöhe, Bildbreite, Auflösung und Hintergrund) kann frei bestimmt werden
  • Alternativ kann aus verschiedenene standardisierten Bildformaten ausgewählt werden, z.B. für die Nutzung von Social-Media, für Fotoprojekte oder die Verwendung von bestimmten Auflösungen für Endgeräte
  • Auch Vorlagen stehen zu Verfügung

Die Benutzeroberfläche von Photopea

Wichtige Funktionen

Ebenen anlegen und verwalten:

Hintergrund: Eine grundlegende Funktion von Photopea ist das Anlegen und Verwalten von Ebenen. Durch diese lassen sich neue Elemente (u.a. Texte, Abbildungen, Formen, Bildausschnitte) einfach einbauen oder ggf. wieder löschen. Auch lassen sich so über bestimmte Bildausschnitte Filter anwenden. Des Weiteren können Elemente durch eine Sortierung in der Vorder- oder Hintergrund gestellt werden. Durch die Funktion der Ebenen kann ein gespeichertes Projekt später auf einfache Art und Weise bearbeitet werden. 

Neue Ebene einfügen: In der unteren Menuleiste lässt sich eine neue Ebene einfügen

Sortieren von Ebenen: Ebenen lassen sich sortieren, um beispielsweise ein bestimmtes Objekt in den Vorder- oder Hintergrund stellen zu können. So ist beispielsweise der Hintergrund in der Regel an der letzten Stelle zu finden

Löschen von Ebenen: Per „Rechtsklick“ auf eine entsprechend Ebene lässt sich diese löschen

Textpassagen einfügen: Mit Hilfe des Textwerkzeugs -„T“ in der linken Menuleiste lassen sich beliebige Textpassagen und Wörter einfügen. Diese können im Design, der Schriftart und der Größe angepasst werden. Textpassagen werden stets als eine neue  Ebene eingefügt, sodass sich Inhalt, Postion und Design später beliebig verändern lassen. Ein Projekt kann vor diesem Hintergrund auch zu einem späteren Zeitpunkt problemlos angepasst werden.

Hinweis: Wichtig ist das man als Lehrende ein Projekt nicht nur als Bilddatei (z.B. JPEG) abspeichert, sondern das jeweilige Projekt auch stets als PSD abspeichert. Nur PSD-Dateien haben Zugriff auf die einzelnen Ebenen, sodass sich darüber auch nach einer Unterrichtsstunde Projekte bearbeiten lassen.

Bildanteile freistellen/ ausschneiden: Mit Hilfe des „Freistellungswerkzeugs“ in der linken Menuleiste lassen bestimmte Bildausschnitte ausschneiden. Über dieses Freistellungswerkzeug lassen sich aber auschließlich Bildausschnitte im rechteckigen Format freistellen. In der Folge ändert sich auch die entsprechende Bildgröße.

Hinweis: Die Freistellung mittels dieser Funktion bietet sich für das Ausschneiden von relevanten Inhalten (z.B. Sreenshots) an, welche dann beispielsweise von Lehrenden bei einer Präsentation verwendet werden können.

Wenn es darum geht andere detailierte Formen und Bildausschnitte (z.B. Personen oder Tiere) gezielt auszuschneiden, eignet sich die „Lasso-Funktion“.

Lasso-Funktion: Mit Hilfe der „Lasso-Funktion“ lassen sich Objekte oder Bildausschnitte (z.B. Tiere oder Personen) ausschneiden. Die Lassofunktion kann je nach Szenario freihand, magnetisch und über eine polygon-Funktion angewendet werden.

Alternativ können Objekte auch über die in der linken Menuleiste hinterlegten Funktion „Objektauswahl“ freigestellt werden. Ein aussagekräftiges Tutorial dazu findet man HIER.

Raidergummifunktion: Mit Hilfe dieser Funktion lassen sich über einen Pinsel punktuell Bildanteile löschen. Der Pinsel lässt sich von der Größe anpassen.

 

Weitere Funktionen: Je nach Szenario und Verwendungszweck bietet Photopea eine Vielzahl weiterer Funktionen, Bilder oder Grafiken zu bearbeiten. Diese können in ihrer Logik und Funktion idealerweise über ein Video-Tutorial erschlossen werden.

Folgende weitere Funktionen sind in der linken Menuleiste verfügbar:

u.a.

  • Verschieben-Werkzeug
  • Rechteck-Ausschnitt
  • Zauberstab-Werkzeug
  • Pinsel-Werkzeug
  • Weichzeichner
  • Verlaufswerkzeug
  • Stiftfunktion
  • Kopierstempel-Werkzeug
  • Zoom-Werkzeug

Projekte speichern und Bilder exportieren

Um ein Bild später erneut bearbeiten zu können, ist es sinnvoll, Projekte als PSD-Datei abzuspeichern. So hat man auch später Zugriff auf die einzelnen Ebenen. Dies gelingt über die obere Menuleiste und „Speichern als PSD“

Um ein Projekt als Bilddatei abspeichern zu können, klickt man das Feld „Exportieren als“ und wählt das passende Bildformat aus.

Es stehen viele verschiedene Dateiformate zur Verfügung: u.a. JPEG, PNG, GIF

Video-Tutorial für einen einfachen Einstieg

In den folgenden Tutorials wird auf die Grundfunktionen von Photopea eingegangen, sodass diese für AnfängerInnen einen guten Einstieg bieten können.

Hinweis: Wenn Lehrende zuvor weder mit Photopea noch mit Photoshop gearbeitet haben, empfiehlt es sich, dass man sich vor der Nutzung von Photopea über die Grundfunktionen per Tutorials vertraut macht. Dies verkürzt letzlich die Einarbeitungszeit, da es sehr komplex ist, sich die Funktionen selbstständig zu erschließen. Da photopea sehr ähnlich aufgebaut ist wie Photoshop, kann es je nach Szenario und Fragestellung hilfreich sein, auch auf Tutorial-Videos von Photoshop zurückzugreifen.

„Als Lehrkraft möchte ich, dass meine Lernenden Bilder und Grafiken zur Visualisierung von Inhalten (z.B. bei Lernaufgaben, Präsentationen oder für eine Projektarbeit) bearbeiten und erstellen können“

Dieses mögliche Szenario ist noch nicht beschrieben, wird aber ggf. zukünftig von Studierenden bearbeitet.

Video-Tutorials

Besonderheiten

Potenziale
  • Funktionen und Benutzeroberfläche ähnlich augebaut wie bei Photoshop
  • in der der kostenlosen Version sind alle wichtigen Funktionen bereits enthalten
  • Webbasierte Anwendung – mit allen gängigen Browsern kompatibel
  • mit vielen Bild- und Dateiformaten kompatibel
  • Installation einer Software nicht notwendig
  • Optional lässt sich Photopea über Chrome auch als App installieren
  • Wenn ein Nutzer bereits mit Photoshop vertraut ist, ist die Einarbeitungszeit entsprechend gering
  • Benutzeroberfläche in deutscher Sprache
  • Projekte lassen sich speichern und später erneut öffnen
  • kostenlose Cloudspeicher-Option
  • Aufgrund dessen, das Photopea in 41 Sprachen verfügbar ist, kann dieses Tool auch von Lernenden mit anderer Muttersprache genutzt werden
  • Tutorials sind direkt über die Website von Photopea verfügbar – wenn auch in englischer Sprache
Herausforderungen
  • Einarbeitungszeit für Lehrende ist hoch
  • Das Tool ist für Lernende erst ist nach einer gewissen Einarbeitungszeit und ggf. Schulung nützlich
  • Für die Nutzung für Lernende brauchen NutzerInnen ein internetfähiges Endgerät
  • Registrierung nicht über E-Mail und Passwort möglich
  • Auch wenn dieses Tool in vielen verschiedenen Sprachen verfügbar ist, ist die Barrierefreiheit nur bedingt gewährleistet (u.a. keine Lesefunktion, keine einstellbare Schriftgröße oder Kontrastverstärkung)
  • Datenschutz beachten
Fazit
  • Photopea ist ein sehr potentes und umfangreiches kostenloses Bildbearbeitungs-Tool für Lehrende und Lernende – allerdings mit einer erheblichen Einarbeitungszeit

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Weitere Infos

Chip Online – Kurzer Testbericht

Hier geht es zum Testbericht von Chip-Online

photophea.com

Quellen

photopea.com
Testbericht von Chip.de
Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) (2023): Visualisierung.Verfügbar unter: https://lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/medienkompetenz/digipraes/projekt/bausteine/bau/visualisierung.html [Stand 30.03.2023].
Saum, Tobias/ Brüning, Ludger (2018): Besser lernen durch Visualisierungen. Unterrichtsvorbereitung und -gestaltung. In: nds. DIE ZEITSCHRIFT DER BILDUNGSGEWERKSCHAFT. 2018 (5). S. 14-16.
Arnold, Rolf (1990): Berufspädagogik. Lehren und Lernen in der beruflichen Bildung. Ein Studienbuch. In: Berufspädagogik bei Sauerländer und Diesterweg. Aarau: Verl. für Berufsbildung Sauerländer. 1 Auflage.
Screenshots wurden auf www.photopea.com (2023) erstellt

Pascal Burmeister

Studierender der Universität Bremen.

Lizenzinformationen

Erstellt am 15. November 2022 um 15:22 Uhr. Zuletzt geändert am 1. Juni 2023 um 9:59 Uhr.